Rahmentarif gegen Vielfahrer- und Spartarif.

Im vorherigen Beispiel hatten wir ein beispielhaftes Carsharing-Nutzungsprofil erstellt und zu diesem die Kosten auf Basis des „Rahmentarifs“ von teilAuto berechnet. Ein solches Carsharing-Nutzungsprofil ist die Voraussetzung dafür, um der Frage nachgehen zu können, welcher der drei von teilAuto angebotenen Tarife hinsichtlich des eigenen Teilauto-Bedarfs der geeigneteste ist. Sie sollten also zunächst bezogen auf Ihren persönlichen Bedarf ein eigenes persönliches Carsharing-Nutzungsprofil erstellen.

Hier, auf dieser Seite, wollen wir Ihnen zeigen, wie Sie auf dieser Grundlage, aber auch allgemein die drei Privatkund*innen-Tarife von teilAuto miteinander vergleichen können. Die Tarifbestimmungen von teilAuto finden Sie unter www.teilauto.net/carsharing/preise/#tab-privatkunden und als herunterladbare PDF-Datei auch unter www.teilauto.net/downloads.

Die Informationen auf dieser Seite beziehen sich auf den Stand von Juni 2019. Wir haben uns bemüht, bei unseren Angaben und Berechnungen korrekt zu sein. Dennoch lassen sich Fehler nicht ausschließen. Aus diesem Grund gilt, dass alle Angaben ohne Gewähr erfolgen.

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Grundmerkmale der Tarife

Den Rahmentarif haben wir ja bereits im vorherigen Beitrag vorgestellt. Hier stellen wir ihn noch einmal und dieses Mal zusammen mit dem Spartarif und dem Vielfahrertarif vor.

Einmalige Fixkosten

  • Einmalige Aufnahmegebühr: 25,- Euro.
  • Einmalige Kaution: 100,- Euro (wird beim Ausscheiden aus dem Carsharing wieder ausbezahlt).

Regelmäßige Fixkosten

  • Rahmentarif:
    • (Nicht verpflichtend:) Selbstbeteiligungsabsenkung: 90,- Euro/ Jahr.
    • Grundgebühr: 9,- Euro/ Monat, also 108,- Euro/ Jahr.

    = Summe: 90 + 108 = 198,- Euro/ Jahr.

  • Vielfahrertarif:
    • (Nicht verpflichtend:) Selbstbeteiligungsabsenkung: 90,- Euro/ Jahr.
    • Grundgebühr: 30,- Euro/ Monat, also 360,- Euro/ Jahr.

    = Summe: 90 + 360 = 450,- Euro/ Jahr.

  • Spartarif:
    • (Nicht verpflichtend:) Selbstbeteiligungsabsenkung: 90,- Euro/ Jahr.
    • Grundgebühr: keine.

    = Summe: 90 + 0 = 90,- Euro/ Jahr.

Nutzungspreise

  • Rahmentarif:
    Der Preis für die Nutzung eines Teilautos setzt sich aus zwei Komponenten zusammen:
    • Zeit-Preis: • 2,20 Euro/ Stunde, • 22,- Euro/ Tag und • 132,- Euro/ Woche.
    • km-Preis: • 0,24 Euro/ km für die ersten 199 km, •  0,17 Euro/ km für jeden weiteren Kilometer.
    • Hinweise:
      • Zu den Zeitpreisen: Der Tagespreis ist das 10-fache des Stundenpreises, d.h. dass für einen Tag lediglich 10 Stunden berechnet werden. Beim Wochenpreis handelt es sich um das 6-fache des Tagespreises, d.h. dass man also einen Preisnachlass in Höhe von einem Tag erhält.
      • Die hier genannten Nutzungsentgelte beziehen sich auf die Fahrzeugklasse „Kleine, Lieferwagen“. Für die anderen Klassen gelten andere Werte.
  • Vielfahrertarif:
    • Wie Rahmentarif – 20 %.
  • Spartarif:
    • Wie Rahmentarif + 20 %.

Bei den im Folgenden dargelegten Berechnungen sind die einmaligen Fixkosten nicht mit einbezogen worden. Indes wurde die Verringerung der Selbstbeteiligung bei Schadensfällen den regelmäßigen Fixkosten zugeschlagen, obwohl diese Selbstbeteiligungsverringerung nicht verpflichtend ist.

Welcher Tarif ist für mich der beste?

Welcher Tarif für eine Person (oder eine Carsharing-Nutzungsgemeinschaft) der günstigste ist, hängt von dem jeweiligen Nutzungsverhalten über das Jahr betrachtet ab. Das heißt, dass diese Entscheidung nur auf der Grundlage eines persönlichen Carsharing-Nutzungsprofils erfolgen kann. Im vorherigen Beitrag haben wir ja beschrieben, wie sich ein solches Profil erstellen lässt. Dabei wurden die Kosten für die einzelnen Nutzungszwecke allein auf der Grundlage des Rahmentarifes ermittelt. Dies reicht auch aus. Wie sich damit die verschiedenen Tarife miteinander vergleichen lassen, beschreiben wir hier.

Kostenvorteil Vielfahrertarif

Da sich die Carsharing-Entgelte bei teilAuto aus zwei Elementen – nämlich den Fixkosten sowie den variablen Nutzungskosten – zusammensetzen, gilt: [Ersparnis] = [Kostenvorteil bei den Nutzungskosten] + [Kostenvorteil bei den Fixkosten]. Nun verhält es sich aber beim Vielfahrertarif so, dass zwar die Nutzungsentgelte geringer sind als im Rahmentarif (nämlich –20 %), dafür aber die Fixkosten höher (nämlich 450,- Euro gegenüber 198,- Euro im Rahmentarif). Die Ersparnis hinsichtlich der Fixkosten ist also negativ (198 – 450 = –252,- Euro). Aus diesen Überlegungen ergibt sich folgende Formel:

[Ersparnis Vielfahrertarif] = [Jahres-Nutzungskosten gemäß Rahmentarif] × 20 ÷ 100 + ( [Jahres-Fixkosten Rahmentarif] – [Jahres-Fixkosten Vielfahrertarif] ).

In unserem Beispiel (siehe im vorherigen Beitrag) bedeutet das: 2.273 × 0,2 + (198 – 450) = 454,60 + (–252) = 202,60 Euro. Um diesen Betrag ist also im Beispiel der Vielfahrertarif günstiger als der Rahmentarif. Wäre das Ergebnis dieser Berechnung negativ, so hieße dies, dass der Vielfahrertarif teurer als der Rahmentarif ist.

Ab wann lohnt sich also der Vielfahrertarif?

Wer lediglich wissen möchte, ob ein anderer Tarif günstiger ist, und sich nicht für den genauen preislichen Unterschied interessiert, kann sich diese Frage auch viel leichter beantworten.
Da der Vielfahrertarif sich dann lohnt, wenn der Kostenvorteil bei den Nutzungskosten größer ist als der Kostennachteil bei den Fixkosten, gilt folglich: [Jahres-Nutzungskosten gemäß Rahmentarif] × 20 ÷ 100 > [Jahres-Fixkosten Vielfahrertarif] – [Jahres-Fixkosten Rahmentarif]. Dies lässt sich umformen zu: [Jahres-Nutzungskosten gemäß Rahmentarif] > ( [Jahres-Fixkosten Vielfahrertarif] – [Jahres-Fixkosten Rahmentarif] ) × 100 ÷ 20. Setzt man die derzeitig gültigen Fixkosten-Werte in diese Formel ein, so erhält man: [Jahres-Nutzungskosten gemäß Rahmentarif] > (450 – 198) × 100 ÷ 20. Der Vielfahrertarif lohnt sich also immer dann, wenn gilt:

[Jahres-Nutzungskosten gemäß Rahmentarif] > 1.260,- Euro.

Kostenvorteil Spartarif

Hinsichtlich des Spartarifs sehen die Tarifbestimmungen einen Aufschlag in Höhe von 20 % auf die Nutzungskosten gemäß Rahmentarif vor. Das heißt, dass im Spartarif die Nutzungsentgelte für die Teilautos höher sind als im Rahmentarif. Dafür sind die Fixkosten geringer, als neben der (optionalen) Verringerung der Selbstbeteiligung im Schadensfall keine weiteren Fixkosten erhoben werden.
Der Einspareffekt im Spartarif lässt sich also wie folgt ermitteln:

[Ersparnis Spartarif] = [Jahres-Nutzungskosten gemäß Rahmentarif] × (–20 ÷ 100) + ( [Jahres-Fixkosten Rahmentarif] – [Jahres-Fixkosten Spartarif] ).

In unserem Beispiel bedeutet das: 2.273 × (–0,2) + (198 – 90) = –454,60 + 108 = –346,60 Euro. Es wird dort also eine negative Ersparnis erzielt; der Spartarif ist in diesem Fall also teurer als der Rahmentarif. (Man achte bei dieser Formel darauf, dass die „+20 %“ laut Tarif in der Formel als „–20 %“ auftreten muss, da ja ein Kostenaufschlag eine Ersparnis-Verringerung darstellt!)

Bis wann lohnt sich also der Spartarif?

Ist die Höhe des Einspareffekts uninteressant, weil man einfach nur wissen möchte, bis zu welcher Schwelle der Spartarif günstiger als der Rahmentarif ist, so lässt sich ein einfacheres Verfahren anwenden.
Da der Spartarif sich nur so lang lohnt, wie der Nachteil aus den höheren Nutzungspreisen geringer ist als der Vorteil aus den geringeren Fixkosten, gilt hier: [Jahres-Nutzungskosten gemäß Rahmentarif] × 20 ÷ 100 < [Jahres-Fixkosten Rahmentarif] – [Jahres-Fixkosten Spartarif]. Dies lässt sich umformen zu: [Jahres-Nutzungskosten gemäß Rahmentarif] < [Fixkosten Rahmentarif] – [Fixkosten Spartarif] × 100 ÷ 20. Setzt man in diese Gleichung die aktuellen Werte für die Fixkosten ein, so gilt: [Jahres-Nutzungskosten gemäß Rahmentarif] < (198 – 90) × 100 ÷ 20. Der Spartarif lohnt sich also immer dann, wenn gilt:

[Jahres-Nutzungskosten gemäß Rahmentarif] < 540,- Euro.

Diagramm Tarifvergleiche

Die verschiedenen Tarife von teilAuto lassen sich auch mit dem folgenden Diagramm sehr anschaulich miteinander vergleichen. Es zeigt das Verhältnis zwischen Nutzungsverhalten (umgerechnet zu Jahres-Nutzungskosten auf Basis des Rahmentarifs) und Gesamtkosten (bezogen auf ein ganzes Jahr).

Dieses Diagramm lässt sich insgesamt so interpretieren, dass der Spartarif vor allem für Extrem-wenig-PKW-Fahrende sehr lukrativ ist, sich aber bei einem Nutzungsverhalten zwischen ca. 300,- bis ca. 800,- Euro kaum vom Rahmentarif unterscheidet. Ungefähr jenseits dieser Schwelle wird er indes vergleichsweise teuer.
Der Vielfahrertarif tritt erst bei einem Nutzungsverhalten von ca. 1.000,- Euro in einen Bereich, wo er sich nicht stark vom Rahmentarif unterscheidet, und ab ca. 1.250,- Euro (vgl. die Berechnung oben) ist er günstiger als dieser.

Das Diagramm lässt sich also sehr gut dazu verwenden, um festzustellen, bei welchem Nutzungsumfang sich welcher Tarif am besten eignet. Nehmen wir einmal an, dass Sie Ihr persönliches Carsharing-Nutzungsprofil erstellt haben und dabei auf ein Nutzungsverhalten in Höhe von 1.000,- Euro gekommen sind und nun wissen wollen, welcher Tarif für Sie der günstigste ist, ohne dies selber ausrechnen zu müssen. Zu diesem Zweck können Sie im Diagramm auf der x-Achse Ihren Nutzungswert (also: 1.000,- Euro) aufsuchen und wandern von dort senkrecht nach oben zu den Kreuzungspunkten dieser Linie mit den Linien der Tarife. Dabei stellen Sie fest, dass diese drei Linien hier sehr nah beieinander liegen: die blaue zu unterst, darüber die orangene und darüber die grüne. Also sind die Unterschiede zwischen den drei Tarifen bei einem solchen Nutzungsverhalten gering, wobei der blaue Tarif, also der Rahmentarif, am besten abschneidet.
Allgemein ist es aber sicherlich sinnvoll, nicht bloß auf einen einzelnen Kreuzungspunkt zu schauen, sondern stattdessen auch abzuschätzen, wie wahrscheinlich es ist, dass man am Ende eines Jahres mehr gefahren bzw. weniger gefahren sein wird als im persönlichen Carsharing-Nutzungsprofil veranschlagt worden war. Auch dies sollte bei der Entscheidung für den einen oder einen anderen Tarif mit in Erwägung gezogen werden.

Sie könnten anhand dieses Diagrmm die Entscheidung für einen bestimmten Tarif auch von den in Ihrem persönlichen Carsharing-Nutzungsprofil ermittelten Jahres-Gesamtkosten aus angehen. Nehmen wir einmal an, Sie haben für sich voraussichtliche Gesamtkosten für Carsharing in Höhe von 1.800,- Euro ermittelt. Suchen Sie in diesem Fall diesen Betrag auf der y-Achse auf und wandern Sie von dort horizontal nach rechts bis zu den Stellen, wo sie auf die Linien der Tarife stoßen. Hinsichtlich der grünen Linie befindet sich dieser Kreuzungspunkt auf der Höhe des x-Achsen-Wertes 1.400,- Euro, hinsichtlich der blauen bei 1.600,- Euro und hinsichtlich der orangenen bei 1.700,- Euro. Je höher dieser Wert, umso besser! Denn er zeigt Ihnen an, wie viel Nutzung Sie für 1.800,- Euro bekommen. Somit wäre für sie der Vielfahrertarif der günstigte.

Welche Rolle spielt beim Vergleich der Tarife die gewählte Fahrzeugklasse?

Wie an anderer Stelle bereits erwähnt, bietet teilAuto im allgemeinen mehrere Fahrzeugklassen an. Dabei wird unterschieden zwischen den Klassen „Minis“, „Kleine, Lieferwagen“, „Kompakte, Hochdachkombis“, „Mittelklasse“ und „Transporter, Busse“. Diese unterscheiden sich von einander in der Größe der Fahrzeuge. Auf der Kostenseite geht die Wahl eines größeren Fahrzeuges mit Aufschlägen bei den Nutzungspreisen einher.

Da aber die hier vorgenommenen Tarifvergleiche nicht auf Zeit- und Kilometersummen beruhen, sondern allein auf Kostensummen (in Euro), ändert sich an diesen durch die Verwendung von Teilautos, die nicht der Fahrzeugklasse „Kleine, Lieferwagen“ zugeordnet sind, so gut wie gar nichts.

Die einzige Veränderung, die durch die Verwendung kleinerer oder größerer Teilautos hervorgerufen wird, ist, dass Sie die Schwellenwerte bereits mit weniger Teilauto-Nutzungen bzw. erst mit mehr Teilauto-Nutzungen erreichen. Die Schwellenwerte selbst ändern sich dabei nicht. Für den Spartarif bedeutet das, dass die Verwendung von kleineren Teilautos (also durch Verwendung der Klasse „Minis“) in dem Fall, dass Sie auch ist die Tatsache, dass Sie mit kleineren Autos die Schwelle, ab der der Spartarif nicht mehr günstiger ist als der Rahmentarif bereits mit weniger Teilauto-Nutzungen erreichen. Dies erklärt sich damit, dass der Spartarif geringere Fixkosten als der mit weniger Teilauto lohnt, ebenso wie die Schwelle, ab der der Vielfahrertarif günstiger als der Rahmentarif ist, mit etwas weniger Teilauto-Nutzungen erreichen. aus anderen Fahrzeugklassen bei der Nutzung von Fahrzeugen einer anderen Fahrzeugklasse als

Für die Beantwortung der Frage, welcher Tarif für eine Person der günstigste ist, spielt übrigends die Fahrzeugklasse keine Rolle, da alle hier vorgenommenen Berechnungen entweder den Faktor Fahreugklasse herausrechnen

Fazit

Nachdem man hinsichtlich des eigenen Bedarfs an Carsharing ein persönliches Carsharing-Nutzungsprofil (wie im vorherigen Beitrag beschrieben) erstellt hat, kann man auf dieser Seite bestimmten, welcher der drei Tarifarten – Rahmentarif, Vielfahrertarif, Spartarif – der günstigste ist.

Will man es sich dabei einfach machen, greift man hierfür am besten auf das Diagramm zurück, weil sich dort dieser Vergleich völlig ohne weitere Rechentätigkeiten vornehmen lässt.

Auf den Cent genau, aber dennoch mit nur äußerst geringem Rechenaufwand lässt sich dies auch beim Vergleich der persönlichen Jahres-Nutzungskosten auf Basis des Rahmentarifs mit dem unteren und dem oberen Schwellenwert des Rahmentarifs ermitteln. So gilt, dass bei Jahres-Nutzungskosten unter als 540,- Euro der Spartarif wahrscheinlich geeigneter ist als der Rahmentarif, wohingegen eine Wert über 1.260,- Euro den Vielfahrertarif als ratsamer erscheinen lässt. (Beides ist jedoch davon abhängig, wie sehr man sich tatsächlich an das eigene Carsharing-Nutzungsprofil halten wird.)

Für diejenigen, die die Einspareffekte auf den Cent genau ausrechnen wollen, wurden auf dieser Seite auch entsprechende Rechenformeln vorgestellt.

Jedoch muss zum Schluss noch einmal darauf hingewiesen werden, das alle Berechnungen sich lediglich auf die Fahrzeugklasse “Kleine, Lieferwagen” beziehen. Auf Zwickau bezogen reicht dies auch zunächst einmal völlig aus, als aller Voraussicht nach dies zunächst die einzige Fahrzeugklasse sein wird und erst spätere weitere hinzukommen werden.

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  • Beitrag veröffentlicht:28. Juni 2019